Autoimmunhepatitis ganzheitlich behandeln – Mehr als nur Medikamente
18. Juli 2025
Autoimmunhepatitis ganzheitlich behandeln – Mehr als nur Medikamente
Die Autoimmunhepatitis ist eine chronische Entzündung der Leber, bei der sich das Immunsystem gegen die eigenen Leberzellen richtet. Sie gilt als Autoimmunerkrankung und betrifft vor allem Frauen, kann aber auch Männer und Kinder treffen. Wird sie früh erkannt, lässt sich ihr Verlauf meist gut beeinflussen – insbesondere, wenn Schulmedizin und ganzheitliche Ansätze kombiniert werden.
Was passiert bei Autoimmunhepatitis?
Bei dieser Erkrankung stuft das Immunsystem fälschlich Teile der Leber als „fremd“ ein und greift sie an. Das führt zu einer dauerhaften Entzündung, die im Laufe der Zeit das Lebergewebe schädigen kann. Ohne Behandlung steigt das Risiko für Leberfibrose oder Leberzirrhose – also einer zunehmenden Verhärtung und Funktionseinschränkung der Leber.
Welche Symptome können auftreten?
Oft beginnt die Krankheit schleichend. Typische Beschwerden sind:
• Anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung
• Druck oder Schmerzen im rechten Oberbauch
• Gelbfärbung der Haut oder Augen
• Appetitlosigkeit, dunkler Urin, heller Stuhl
• Gelenkschmerzen oder Fieber
In manchen Fällen verläuft die Erkrankung zunächst symptomlos und fällt erst bei einer Blutuntersuchung auf.
Schulmedizinisch behandeln – ein wichtiger Baustein
Die klassische Behandlung besteht meist aus sogenannten Immunsuppressiva – Medikamenten, die das überaktive Immunsystem bremsen. Ziel ist es, die Entzündung unter Kontrolle zu bringen und die Leber zu schützen. Die Dosierung wird individuell angepasst und regelmäßig überwacht.
Ganzheitlich begleiten – Körper, Geist und Lebensstil einbeziehen
Eine ganzheitliche Behandlung der Autoimmunhepatitis geht über Medikamente hinaus. Sie betrachtet den Menschen in seiner Gesamtheit – also auch seine Ernährung, seelische Belastungen, Stresslevel und Lebensweise.
Wichtige ganzheitliche Aspekte:
• Leberfreundliche Ernährung: frische, vollwertige Lebensmittel, wenig Zucker, keine Alkoholbelastung
• Stressabbau: z. B. durch Achtsamkeit, Meditation, Yoga oder Atemübungen
• Bewegung: regelmäßige, moderate Aktivität wirkt entzündungshemmend und stärkt die Psyche
• Psychoemotionale Unterstützung: Gespräche, Therapien oder Austausch in Selbsthilfegruppen können helfen, mit der Diagnose besser umzugehen
• Naturheilkundliche Begleitung: In Absprache mit Ärzt:innen können bestimmte pflanzliche Mittel oder Mikronährstoffe ergänzend eingesetzt werden
Toxopherese – wenn mehr Unterstützung nötig ist
In schwereren oder besonders akuten Fällen kann die Toxopherese zum Einsatz kommen. Dabei wird das Blut durch ein spezielles Gerät gefilte, das bestimmte krankmachende Umweltgifte, zirkulierende Immunkomplexe herausfiltert. Sie wird gezielt eingesetzt, wenn Medikamente allein nicht ausreichen.
Leben mit der Erkrankung – bewusst und aktiv
Eine Autoimmunhepatitis erfordert Achtsamkeit, aber sie muss kein Hindernis für ein erfülltes Leben sein. Mit der richtigen Kombination aus medizinischer Behandlung, Lebensstil-Anpassung und seelischer Unterstützung können viele Betroffene ihren Alltag stabil und aktiv gestalten. Ganzheitliche Ansätze helfen dabei, nicht nur die Erkrankung, sondern auch das eigene Wohlbefinden in den Mittelpunkt zu stellen.
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