Chronisches Müdigkeits-Syndrom (CFS): Wenn Erschöpfung zum Alltag wird
19. Juni 2025

Chronisches Müdigkeits-Syndrom (CFS): Wenn Erschöpfung zum Alltag wird
Das Chronische Müdigkeits-Syndrom (CFS), auch bekannt als Myalgische Enzephalomyelitis (ME/CFS), ist eine ernsthafte und komplexe Erkrankung, die Betroffene körperlich und geistig stark einschränken kann. Menschen mit CFS leiden unter einer tiefgreifenden Erschöpfung, die durch Schlaf nicht gelindert wird und oft über Monate oder Jahre anhält.
Was ist CFS genau?
CFS ist mehr als nur müde sein. Die Erkrankung äußert sich durch eine Kombination verschiedener Symptome. Am häufigsten berichten Betroffene über:
• Extreme Erschöpfung nach kleinster körperlicher oder geistiger Anstrengung (sog. „Post-Exertional Malaise“)
• Schlafstörungen trotz starker Müdigkeit
• Konzentrations- und Gedächtnisprobleme („Brain Fog“)
• Muskelschmerzen, Kopfschmerzen oder Halsschmerzen
• Kreislaufprobleme, z. B. Schwindel beim Aufstehen
Die Ursachen sind noch nicht abschließend geklärt. Diskutiert werden virale Infektionen, Autoimmunprozesse, Störungen des Nervensystems und Umweltfaktoren.
Wie wird CFS diagnostiziert?
Die Diagnose von CFS ist eine Herausforderung, da es keinen eindeutigen Labortest gibt. Ärztinnen und Ärzte schließen zunächst andere Erkrankungen aus. Erst wenn die Symptome über sechs Monate bestehen und die Alltagstauglichkeit stark eingeschränkt ist, wird die Diagnose in Betracht gezogen.
Leben mit CFS – was hilft im Alltag?
Der Alltag mit CFS erfordert viel Feingefühl für die eigenen Grenzen. Viele Betroffene entwickeln Strategien wie:
• Pacing (Energie-Management): Aktivitäten werden so geplant, dass keine Überanstrengung entsteht.
• Ruhephasen und strukturierter Tagesablauf
• Angepasste Ernährung und sanfte Bewegung, wenn möglich
• Psychologische Unterstützung, z. B. zur Bewältigung von Ängsten und Frustrationen
Auch alternative Behandlungsansätze werden diskutiert, darunter verschiedene Infusionstherapien, Mikronährstoffe und immunmodulierende Verfahren.
Toxopherese – ein innovativer Ansatz zur Unterstützung bei CFS
Ein komplementärer Ansatz für die Unterstützung von CFS-Betroffenen ist die sogenannte Toxopherese. Dabei handelt es sich um ein spezielles Blutreinigungsverfahren, das in einigen spezialisierten Kliniken, Zentren und privat Praxen angeboten wird. Ziel ist es, bestimmte Entzündungsstoffe, Autoantikörper oder toxische Bestandteile aus dem Blut zu entfernen, die zur Symptomatik beitragen. Erste Erfahrungsberichte zeigen, dass Patientinnen und Patienten eine spürbare Entlastung ihrer Beschwerden erleben – insbesondere bei kognitiven Einschränkungen oder dauerhafter Erschöpfung.
Fazit
CFS ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die oft zu Unverständnis und sozialer Isolation führt. Ein sensibler Umgang, individuell abgestimmte Therapieansätze und die Offenheit gegenüber neuen Methoden wie der Toxopherese können dabei helfen, den Alltag trotz Einschränkungen lebenswerter zu gestalten. Wichtig ist: Jede Person mit CFS erlebt ihre Erkrankung anders – deshalb ist der Weg zur passenden Unterstützung ebenso individuell.
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